mit Michaela Feurstein-Prasser
Was war das „Projekt Europa“ und was ist daraus geworden? Und was wird aus ihm werden? Ist die Europäische Gemeinschaft in Zeiten beunruhigender globaler Herausforderungen – und nicht nur im Zeichen der Corona-Pandemie – noch weiter auseinander statt näher zusammengerückt? Werden nationale Interessen immer mehr gegen europäische Lösungen ausgespielt?
Vor dem Hintergrund dieser Fragen blickt das Jüdische Museum Hohenems auf jüdische Individuen, die angesichts der Zerstörungen Europas und der versuchten Vernichtung der europäischen Juden im 20. Jahrhundert nationale und kulturelle Grenzen überschritten, die universelle Geltung von Menschenrechten erneut einforderten und vehement einen europäischen Traum verfolgten. Anhand ihres Engagements für ein geeintes und friedliches Europa erkundet die Ausstellung gleichzeitig dessen neuerliche Bedrohung.
Auftakt für diesen Blick auf europäische Utopien und Ernüchterungen bildet das Eingedenken der Ohnmacht, ein Rückblick auf die Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts, auf Kriege, Völkermorde und Bürgerkriege in Europa und im Zeichen des europäischen Kolonialismus.
Nicht nur angesichts der schier unvorstellbaren Opfer, welche die entgrenzte Gewalt der „zivilisierten“ Gesellschaften Europas forderte, verstand sich das europäische Projekt auch als inklusives Friedensprojekt. Heute erscheint die EU zusehends als defensives Bündnis zur Wahrung von Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen. Wird das Projekt Europa daran scheitern?
Anmeldung erforderlich unter:
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