Ischgl

Rückblick, 5.3.2020: In der Nacht vom 4. auf den 5. März erhalten die Tiroler Behörden offizielle Informationen der isländischen Regierung über 14 infizierte Urlauber aus Ischgl, die Ende März via München zurückgekehrt sind und in fünf verschiedenen Hotels genächtigt hatten. Schon am 3. März ist eine Meldung einer isländischen Reiseleiterin in einem Hotel in Ischgl eingegangen, die von Infektionen berichtet.

In der Sitzung des Tiroler Krisenstabs beschwichtigt der Leiter der Landessanitätsdirektion Franz Katzgraber: Die Isländer „wären angeblich positiv getestet worden“, heißt es im Protokoll. „Ob sie wirklich positiv getestet wurden, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden.“ Man „wartet noch auf Informationen aus dem Ministerium“. Man entscheidet sich, gegenüber der Öffentlichkeit zu kommunizieren, dass die Ansteckungen der Isländer wahrscheinlich im Flugzeug passiert seien.
Zu diesem Zeitpunkt ist das Land Tirol allerdings bereits darüber informiert, dass die 14 infizierten Isländer an unterschiedlichen Tagen heimgereist sind und schon während ihres Aufenthalts in Ischgl Symptome zeigten. (so werden Profil am 4.5.2020, und der Standard am 29.5.2020 berichten)
Die Behörden reagieren entsprechend zögerlich. In den betroffenen Hotels werden nur wenige Personen getestet, anders als beim ersten Verdachtsfall eine Woche zuvor in Innsbruck.

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