Nach ihrem gewaltigen sozialen Aufstieg in Triest verheirateten Carlo Brunner und seine Frau Caroline, geb. Rosenthal, ihre drei Töchter an drei Brüder Reitlinger, Bankiers in Wien, London und Paris. Gerald Reitlinger (1900-1978) wurde als jüngster Sohn von Albert Reitlinger und Emma Reitlinger, geb. Brunner, geboren und studierte Kulturwissenschaften und Kunst. 1930 bis 1931 nahm er an einer Ausgrabung im Irak teil und unternahm in Folge mehrere Forschungsreisen in den Iran, die Türkei und nach China. Nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlichte Gerald Reitlinger die erste Gesamtdarstellung über den nationalsozialistischen Massenmord an den europäischen Juden: The Final Solution. The Attempt to Exterminate the Jews of Europe 1939–1945 erschien 1953 in London (deutsch 1956). 1956 folgte The SS. Alibi of a Nation 1922 – 1945(deutsch 1957). Gerald Reitlinger war ein begeisterter Sammler von asiatischen und islamischen Keramiken. Seine große Sammlung, die kurz vor seinem Tod durch ein Feuer beschädigt wurde, vermachte er dem Ashmolean Museum in Oxford, wo sie heute die Gerald Reitlinger Gallery bildet.